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News > Kinderliga zu neuer Studie: „Psychische Belastung bei Kindern und Jugendlichen alarmierend hoch.“

Wien (OTS) - Die Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit (Kinderliga) freut sich, dass es nun erstmals konkrete Zahlen und Daten zur psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Österreich gibt. Laut der von der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Medizinischen Universität Wien und dem Ludwig Boltzmann Instituts für Health Promotion Research erstellten Studie sind fast ein Viertel aller 10-18 Jährigen von einer psychischen Erkrankung betroffen. Die genannten Zahlen sind für Dr. Christoph Hackspiel, Kinderpsychologe und Präsident der Kinderliga, dramatisch, wenn auch nicht überraschend. „Diese Studie bestätigt die Beobachtung und Erfahrung der ExpertInnen der Kinderliga und zeigt uns, dass wir mit unserem diesjährigen Themenschwerpunkt „seelische Gesundheit bei Kindern“ ganz richtig liegen“, so Hackspiel. Neben einer Stärkung von Familien und entsprechend unterstützenden Angeboten für Eltern, fordert die Kinderliga konkret:

• niederschwellige, unmittelbare, wohnortnahe und kassenfinanzierte psychosoziale Angebote in den Bereichen Psychologie, Psychotherapie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Soziale Arbeit und Sozialpädagogik, aber auch Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie

• Erweiterung der ambulanten, teilstationären und stationäre kinder-und jugendpsychiatrischen Angebote

• Präventionsmaßnahmen und Rahmenbedingungen für ein psychisch gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen

Mit diesen Forderungen möchte die Kinderliga auch zur Enttabuisierung des Themas beitragen. Niederschwellige, kassenfinanzierte Angebote helfen, rascher und gezielt Interventionen zu setzen. Wenn Familien keine Möglichkeit haben, bei psychischen Problemen ihrer Kinder umgehend kostenlose Hilfe in Anspruch zu nehmen, verleitet dies zum Wegschauen, Bagatellisieren und Tabuisieren und verschlechtert den Verlauf der Problematik.

Bei der Behandlung psychischer Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen ist den ExpertInnen der Kinderliga eine Differenzierung wichtig. „Je nach Erkrankungsbild und Schwere sind unterschiedliche Interventionen und Rahmenbedingungen für die Behandlung angezeigt. In Österreich gibt es sehr gut ausgebildete TherapeutInnen für den Kinder- und Jugendbereich, aber die wenigsten können mit den Krankenkassen abrechnen. Leider gibt es auch zu wenig stationäre, tagesklinische und ambulante Betreuungsplätze, weshalb Kinder immer wieder in Erwachseneneinrichtungen behandelt werden müssen“, warnt Prim. Dr. Christian Kienbacher, Kinder- und Jugendpsychiater und Vorstandsmitglied der Kinderliga.

Eine grundlegende Aufgabe sieht die Kinderliga in der Prävention und Aufklärung sowie in der Schaffung bestmöglicher Rahmenbedingungen für das seelisch gesunde Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen. Nur informierte Eltern und eine Gesellschaft, die auch Verantwortung für das psychische Wohlbefinden ihrer Kinder übernimmt, können dieser besorgniserregenden Problematik entgegenwirken. Dort wo Kinder in ihrer alltäglichen Lebenswelt hohen Belastungen ausgesetzt sind, ist die Gesellschaft gefordert, auch für diese Kinder gute Bedingungen zu schaffen. Damit kann nicht nur individuelles Leid gelindert werden, sondern es können auch hohe gesellschaftliche Folgekosten vermieden werden.

Zur Studie:
„European Child & Adolescent Psychiatrie“:
https://link.springer.com/article/10.1007/s00787-017-0999-6

Rückfragen & Kontakt:

Verena Bittner
+43 650 710 13 73
presse@kinderjugendgesundheit.at

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http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20170602_OTS0155/kind...
Quelle: OTS0155, 2. Juni 2017, 13:30


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